Rum Arten

RUMARTEN

Rum ist enorm schwer zu Klassifizieren, da es keine einheitlichen Standards gibt. In Deutschland gilt, das Rum mindestens 37,5 % vol. Alkohol beinhalten muss.

Deshalb ist der Captain Morgan Spiced Rum in Deutschland kein Rum, sondern eine Spirituose auf Rumbasis, da dieser nur 34 % vol. Alkohol enthält. Doch die Probleme sind vielschichtiger.

KEIN INTERNATIONALER STANDARD FÜR RUMKENNZEICHUNG

Es gibt drei Typen von Rum: den französischen, britischen und spanischen Rumtyp. Diese Unterscheiden sich in der Herstellungsweise. Spanischer Rum besteht in der Regel aus Melasse und reift in Ex-Borbonfässern in der Karibik.

Französischer Rum ist bekannt als „Rhum Agricole“ und wird aus Zuckerrohrsaft destilliert – die Fässer stammen in der Regel aus Europa.

Britischer Rum wird meist aus importierten Überseefässern in Europa verschnitten und auf Trinkstärke gebracht. Eine Alterskennzeichnung findet sich hier nicht.

Die Alterskennzeichnung beim französischen und spanischen Rum ist unterschiedlich. Manche Hersteller arbeiten mit Jahresangaben, andere mit Altersgruppen.

Hier ist allerdings darauf zu achten, ob es sich um einen Solera-Rum oder einen Jahrgangs-Rum handelt. Es ist bei Rum nicht wie beim Scotch, wo das Jahr des jüngsten Fasses aufgedruckt werden darf – es wird das Maximaljahr ausgewiesen.

Bei den Altersgruppen gelten teils die französischen Angaben des Cognacs, teils spanische, die nicht weiter standardisiert wurden sind.

Hier ein Auszug der spanischen Begrifflichkeiten: Ron Blanco, Ron Añejo, Ron Añejo Especial, Ron Especial, Ron Extra Añejo, Ron Gran Añejo, Ron Añejo Reserva, Ron Reserva, Ron Gran Reserva.

Bei französischen, und oft auch bei britischen Etiketten, finden sich die Cognac Bezeichnungen: VS, VSOP, XO, Extra oder Hors d‘âge, vieux, tres vieux, VO oder ähnliches.

Bei all diesen Angaben handelt es sich meist um landestypische oder Herstellertypische “von-bis-Angaben”.

Um Rum etwas sinnvoller zu Kategorisieren, bietet sich folgende Gruppierung an: Die folgenden Rumarten gehören zu den gängigsten Vertretern. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Farbe nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben muss (Farbstoff).

  • White / Blanco / Silver / Platinum / Weißer Rum
    ist farblos und hat einen etwas leichten Geschmack mit einer allgemeinen und milden Süße. Der Ron Blanco wurde normalerweise mehrfach gefiltert, um Farbverunreinigungen zu entfernen. Er lagerte meist nur sehr kurz in Edelstahltanks, damit er diese Klarheit erhält. Ron Blanco wird in der Regel für Cocktails und Longdrinks, wie zum Beispiel Mojito verwendet. Einige der weltweit populärsten weißen Rums sind der Bacardi Carta Blanca und der Havana Club Añejo 3 Años, doch es gibt viele weitere aus jeder Rum Region.
  • Gold Rum
    in Deutschland goldener Rum, lagerte ein paar Jahre in Holzfässern und hat dadurch einen intensiveren Geschmack als ein Blanco Rum. Er ist eher mittelkräftig, aber nicht so vollmundig wie ein Dark Rum. Desweiteren erhält der Gold Rum eine etwas tiefere Bernstein ähnliche Farbe, deswegen kennt man diesen Rum auch als „Bernstein Rum“. Gold Rum wird überwiegend gemixt, doch er kann auch pur genossen werden. Zum Beispiel ist der Bacardi Carta Oro Gold Rum eine hervorragende Wahl für Cocktails.
  • Dark Rum
    in Deutschland auch als dunkler Rum bekannt, ist quasi der „Standard-Rum“. Oft reifte er etwa 5 bis 15 Jahre in Holzfässern, wodurch der Rum eine dunkle Farbe und tiefe, vollmundige und rauchig-süße Nuancen erhält. Er glänzt durch sein Volumen und intensiven, facettenreichen Geschmack. Häufig kann man hier Noten von getrockneten Früchten und Karamell herausschmecken. Ein Dark Rum sollte pur genossen werden, doch kann auch als Zutat in einigen Cocktails wie dem Rum Punch verwendet werden. Beispiele für die Kategorie Dark Rum sind Ron Centenario Conmemorativo 9 Jahre und El Dorado 12 Jahre, diese sollten pur genossen werden.
  • Premium Rum
    ist mindestens 15 Jahre alt und hat noch mehr Charakter und Geschmack als die jüngeren Vertreter. Damit ist der Premium Rum der am längsten dieser Arten gelagerte Rum und wird in der Regel pur getrunken. Sie haben einen noch vollmundigeren und intensiveren Geschmack als ein Dark Rum. Einige der Klassiker sind Ron Zacapa Centenario 23 Años Sistema Solera und der Ron Millonario XO. Diese Rums sollten auf jeden Fall pur genossen werden und sind ein Muss für jeden Rum Connoisseur.
  • Spiced / Flavoured / Aromatisierter Rum
    basiert entweder auf White Rum oder Gold Rum, mit dem Unterschied, dass dem Spiced Rum zusätzlich Aromen von Gewürzen und manchmal auch Karamell zugesetzt wurde. Dieser wird je nach Geschmack pur oder gemixt getrunken. Ein perfektes Beispiel für einen Spiced Rum, ist der Captain Morgan Spiced Gold Rum, der mit Cola gemischt wird. Flavoured Rums gewannen In den letzten 20 Jahren immer mehr an Popularität und werden heute in den verschiedensten Variationen angeboten, wie zum Beispiel mit Früchten und Beeren wie Kokosnuss, Himbeere, Vanille, Melone, Apfel und vielen weiteren. Bacardi ist der führende Hersteller mit Flavoured Rums wie dem Bacardi Razz, Bacardi Apple, Bacardi MelonBacardi Mango, Bacardi Limon, etc. Probieren Sie doch mal den Cocktail, Bacardi Razz Mojito – Sie werden ihn lieben!
  • Overproof Rum
    hat über 57 % (114 proof) Alkoholgehalt – viele haben sogar 75% bis 80%. Ein Overproof ist pur nur etwas für Kenner, deshalb wird er vorwiegend für kräftige Cocktails mit Fruchtsaft oder Milch verwendet.

IST BLENDING BEIM RUM EIN SIGNAL FÜR MINDERWERTIGE QUALITÄT?

Genau das Gegenteil ist der Fall. Der sogenannte Master Blender ist in den karibischen Rumstaaten ein geachteter Beruf. Um selbst Master Blender zu werden bedarf es einer jahrzehntelangen Erfahrung.

Es ist eine hohe Kunst, den Rum so zu verschneiden, dass das Endprodukt zahlreiche intensive Geschmacks-Facetten aufweist. Es ist üblich, dass oft auch bis zu 50 Rums verschnitten werden, um den perfekten Blended Rum zu erreichen.

Es bedarf einen ausgeprägten und guten Geruchs- sowie Geschmackssinn, um ein Produkt zu verschneiden, welches einen eigenen Charakter ausstrahlt.

Diese Eigenschaft entwickelt man nicht in einem kurzen Zeitraum, sondern über viele Jahrzehnte. Daher ist es gewöhnlich, dass ein Master Blender oft mit einer Brennerei über Jahre hinweg arbeitet.

Der am längsten angestellte Master Blender ist David Stewart, der seit 1963 bei William Grant & Sons arbeitet.

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