Cognac ist ein Branntwein aus der Stadt Cognac und den angrenzenden Weinanbaugebieten der französischen Region Charante bzw. Charante-Maritime.
Der Name ist bereits seit 1920 geschützt, damit Cognac kein Synonym für Weinbrand darstellen kann ähnlich wie bei Brandy, Tequila oder Champagner.
In Deutschland wird Cognac zudem oft als Weinbrand bezeichnet.
JEDER COGNAC IST WEINBRAND, ABER NICHT JEDER WEINBRAND IST COGNAC
Folglich ist jeder Cognac Weinbrand, aber nicht jeder Weinbrand Cognac.
Cognac muss mindestens 40 Prozent Alkoholgehalt aufweisen und wird in pot stills mindestens 2-fach destilliert. Die Lagerung muss eine Dauer von 2 Jahren überschreiten.
Für den echten Cognac müssen bestimmte Produktionsmethoden erfüllt sein. Insbesondere sind bestimmte Rebsorten zu verwenden.
Die Ugni Blanc (auch als Trebbiano bekannt) ist die mit 90 % am weitesten verbreitete in den Weinanbaugebieten.
Seltener werden Folignan, Meslier-Saint-François, Montils, Jurançon Blanc, Sémillon und Select verwendet.
SECHS CRUS (QUALITÄTEN) PRÄGEN DIE COGNAC-QUALITÄT
Für die Qualität des Cognacs ist seit 1930 das Weinanbaugebiet maßgeblich. Die sechs Bereiche der Charante wurden von der französischen Regierung im Jahre 1909 gegründet.
Jede Cru erzeugt einen unverwechselbaren Geschmack. Grande Champagne, das Gebiet um die Städte von Cognac und Seconzac, ergibt den hochwertigsten und aromareichsten Weinbrand. Trauben aus der Petite Champagne, die die Grande Champagne im Südwesten und Osten umgibt, sind schneller reif und haben einen weniger intensiven Geschmack. In den Hügeln nördlich von Grande Champagne findet sich die Borderies. Trauben aus diesem Gebiet haben einen runderen und weicheren Geschmack.
Die Trauben der übrigen drei Bereiche, Fins Bois, Bons Bois und Bois Ordinaires, werden in erster Linie für andere Brände eingesetzt.
COGNAC-GESCHICHTE
Im siebzehnten Jahrhundert war die Stadt Cognac in der französischen Region Charante ein Exporteur von Salz und Wein.
Der Wein war bei holländischen und englischen Kaufleuten, die die Region besucht hatten, besonders beliebt.
Sie destillierten den Wein, sodass die lange Schiffsreise nach Hause keinen Einfluss auf die Haltbarkeit und Qualität des Brandes hatte.
DIE ERSTEN COGNAC-BRENNEREIEN
Mit dem achtzehnten Jahrhundert haben zwei Männer, deren Namen zum Synonym für Cognac wurden, separat erfolgreiche Brennereien gegründet.
Der eine war der ehemalige französische Schmuggler Jean Martell. Er kam nach Cognac und baute dort eine Brennerei am Charent River.
Der andere der Ire James Hennessy, der in der französischen Marine diente errichtete 1765 eine Brennerei am Fluss.
Im darauffolgenden Jahr erhielt die Firma Hennessy den ersten Auftrag aus den amerikanischen Kolonien. Bald darauf wurde Cognac auch in den Fernen Osten exportiert.
COGNAC BRENNEREIEN AM FLUSS SIND FÜR DEN REIFUNGSPROZESS IDEAL
Zunächst wurden Lagerhäuser am Fluss in erster Linie für den einfachen Transport gebaut. Die Keller dieser Häuser waren meist feucht. Dies erwies sich als vorteilhaft für die Reifung des Cognacs, da die Feuchtigkeit seine Schärfe verringert, aber sein Geschmacksvolumen erhält.
Ein Trockenkeller produziert einen schärferen Weinbrand. Auch heute versuchen die Brennerei ihre Lager in der Nähe von Flüssen zu bauen oder halten ihre Keller künstlich feucht.
ZUTATEN FÜR DIE COGNAC-HERSTELLUNG
Seit frühen Zeiten wurde die Destillation in großen Kupferkesseln (alembic) durchgeführt, welche mit einem langen Schwanenhals gekrönt waren. Nach französischem Gesetz sollen die Kapazitäten klein gehalten werden, um eine langsame und präzise Destillation sicherzustellen. Das identische Gesetz definiert auch den Destillationszeitraum. Dieser beginnt im November und endet Ende März.
Ein Aspekt des Destillationsverfahrens hat sich im Laufe der Zeit verändert: die Wärmequelle. Erst wurde Holz verwendet, dann Kohle und heute sogar Erdgas.
Die Trauben werden im Winter geerntet, wo sie besonders fruchtig sind und das Potenzial haben, 8 bis 9 % Alkohol zu generieren. Trauben die weniger als 8 % Alkohol erzeugen sind zu schwach, um das gewünschte Aroma zu erzeugen.
Die mühsame, altehrwürdige Destillation und ihr Reifungsprozess ist es, was Cognac so besonders macht.
Der Cognac, der heute getrunken wird, wird immer noch nach den identischen Methoden aus dem 17. Jahrhundert hergestellt.
Die Destillation von Cognac ist ein zweistufiges Verfahren:
- Ein erstes Destillat (Raubrand) wird aus dem 8 bis 9-prozentigen Wein gewonnen. Dieses hat einen Alkoholgehalt von 28 bis 32 Prozent.
- Der Raubrand wird in der zweiten Stufe zum Feinbrand mit maximal 72 % Alkoholgehalt.
LANGSAME REIFUNG FÜR EXZELLENTEN COGNAC
Dieser Feinbrand wird zur Reife in Eichenfässern aus Holz aus dem Limousin und Troncais Wäldern eingelagert. Es dauert mehrere Jahrzehnte, um diesen zu auf 40 % Alkohol zu verringern.
Pro Jahr verliert die Spirituose etwa 1,5 % Alkohol (Angels share genannt). Für die einheitliche Farbgebung kann Karamell als Farbstoff hinzugefügt werden.
Die langsame Reifung im Keller, gibt dem Cognac eine Geschmeidigkeit und einen unvergleichlichen Geschmack. Das Holz und die dunkle, feuchte Atmosphäre der Keller arbeiten ideal zusammen, um das Aroma des Cognacs zu seinem vollen Potential zu entwickeln.
Jeder Cognac reift für mindestens 24 Monate in der Regel wird diese Mindestlagerungszeit oft deutlich überschritten.
COGNAC ALTERSBEZEICHNUNGEN UND ALTERSSTUFEN
Der Name „Cognac“ wurde bis 1783 nicht in Verbindung mit destilliertem Wein gebracht. Zu dieser Zeit hat die französische Regierung Vorschriften für die Kennzeichnung und die Einstufung von Cognac und dessen Qualität entwickelt:
- V.S. (Very Superior bzw. Very Special)
oder 3 Sterne reifte mindestens zwei Jahre. - V.S.O.P. (Very Superior Old Pale), Vieux oder Reserve
ist mindestens vier Jahre alt. - X.O. (Extra Old), Napoléon, Extra, Hors dâge, Royal, Très Vieux oder Vieille Réserve
ist mindestens sechs Jahre gereift ab dem 01.04.2016 benötigt der Cognac für diese Bezeichnung mindestens 10 Jahre Reifung.
Es handelt sich um bloße Minimalangaben. Die meisten Brennereien lagern Ihren hochwertigen Cognacs für deutlich länger.
Wichtig: Die Altersangabe bezieht sich immer auf das jüngste Fass im Cognac. Das ist von Bedeutung, weil es beispielsweise bei Rum üblich ist, das älteste Destillat auszuweisen.
Diese Uneinigkeit sorgt dafür, dass der Verbraucher sich im Spirituosendschungel nur sehr schwer zurechtfinden kann.
COGNAC GENIESSE
Cognac wird in erster Linie pur genossen dazu weiter unten mehr. In vielen Cocktails findet er seinen Weg: so hat der Grand Marnier seine Basis im Coganc. Folgende Cocktails mit Cognac finden sich in ausgesuchten Bars:
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© 31dover.com French Connection
(3 cl Cognac & 3 cl Amaretto) - Horse Neck
(5 cl Cognac, etwas Bitterlikör & Ginger Ale) - Cognac Caipi
(5 cl Cognac, 1 Limette & Rohrzucker) - Stinger
(5 cl Cognac & 2 cl Creme de Menthe) - Between the Sheets
(2 cl Cognac, 1 cl weißer Rum, 2 cl Cointreau & 1 cl Zitronensaft) - Cognac Mojito
(5 cl Cognac, 5 frische Minzblätter, 1 Teelöffel Zucker, 2 Limetten, 2 cl Fruchtsaft & Ginger Ale) - Mont Blanc
(3 cl Cognac, 3 cl Cointreau & Schlagsahne) - Rolls Royce
(3 cl Cognac, 3 cl Cointreau, 8 cl Orangensaft & 1 Eiweiß) - Alba de Cognac
(3 cl Cognac, 2 cl Orangensaft & 1 cl Himbeersirup) - Betsy Ross
(4 cl Cognac, 4 cl Portwein, 1 Schuss Cointreau & 1 Schuss Angostura)
Doch auch in der Küche findet er seinen Weg in Saucen, Marinaden, Konfitüren oder Schokolade. (Groß-)Mutters Bratensauce bekommt dank Cognac so eine ganz besondere Note.
Bei der puren Verkostung kann der Geschmack von Cognac mit der richtigen Wahl des Glases verbessert werden.
Im Allgemeinen gibt es drei verschiedene Arten von Cognac-Gläsern: Tulpenglas, Ballonglas und Taumelschwenker. Wie bei jeder hochwertigen Spirituose sollte auf Eis unbedingt verzichtet werden.
Die meisten Spirituosenliebhaber genießen Cognac handwarm. Das bedeutet, dass der Cognac mit den warmen Händen durch das Glas hindurch erwärmt wird.
So erfolgt der Genuss im Regelfall von allen gängigen gereiften Spirituosen wie Rum, Whisky oder Tequila.
Das Tasting selbst erfolgt in vier Schritten:
- Farbe:
© cognac-pasquinet.com Begutachten Sie die Farbe des Destillats. Bei den meisten Spirituosen ohne Farbstoffe lassen sich so viele Rückschlüsse auf die Reifungsdauer und Fassarten zu. Ein Cognac mit Sherryfassreifung erhält beispielsweise eine rötliche und dunkle Färbung eine Reifung in normalen Eichenfässern ist deutlich heller.
- Nase:
Nähern Sie sich mit der Nase dem Cognac und inhalieren Sie die Düfte des Destillats. Besonders Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit! Das Nosing ist ein essentieller Bestandteil des Genusses. Konzentrieren Sie sich darauf, welche Nuancen sich erschnüffeln lassen: fruchtig, würzig oder blumig? Zudem lässt sich meist beim Nosing erahnen, wie viel Volumen der Cognac am Gaumen entwickelt. - Gaumen:
Nachdem Sie sich ausreichend Zeit beim Nosing gelassen haben, nippen Sie an dem Glas und behalten den Cognac einige Sekunden im Mund. So lassen sich viele Nuancen erkennen und der Cognac kann sein komplettes Volumen entfalten.
Was lässt sich schmecken? Ist der Cognac eher süß, bitter, sauer oder salzig? Wieviel Volumen nimmt der Geschmack im Mund ein? - Finish:
Nach dem runterschlucken lassen sich erneut teils intensive Aromen wahrnehmen. Genießen Sie diese Aromen und versuchen Sie auch hier, diese zu bestimmen.
COGNAC IST EINE DER EXQUISITESTEN UND TEUERSTEN SPIRITUOSEN DER WELT
Der echte Connoisseur weiß, dass es guten Cognac schon im dreistelligen Eurobereich zu erwerben gibt.
Richtig exquisite Cognacs können allerdings schnell vier- oder fünfstellig gehandelt werden. Lagerzeiten von über 140 Jahren (unverschnitten!) sind bekannt und im Fachhandel erhältlich.
Einen richtig guten Cognac erhalten Sie allerdings bereits ab einer Lagerzeit von 30, 40 oder 50 Jahren. Der teuerste uns bekannte Cognac ist der Hennessy Beauté du Siècle mit rund 150.000 .
Immerhin erhält der Kunde zu diesem Kurs statt der regulären 0,7 l Flasche eine mit 1,0 l Inhalt. Cognac ist daher ein Begriff, der mit Luxus gleichgesetzt werden muss.
Für den Normalverdiener gilt folgender Maßstab: Bitte geben Sie mehr als 50 für einen Cognac aus. Alles darunter ist eher für Mixgetränke und Cocktails geeignet. Es sollte idealerweise ein XO sein, da so eine solide Lagerungszeit gewährleistet ist.
Welchen Cognac kaufen?
Es gibt über 200 Cognac-Produzenten in der kleinen Cognac-Region in Frankreich. Einige haben es zu den großen Playern unter den Spirituosenkonzernen geschafft. Besonders zu erwähnen ist Moet Hennessy.
Zu diesem Konzern gehören neben diversen Spirituosenmarken wie Ardbeg, Glenmorangie, 10 Cane, Belverdere und Chopin auch berühmte Modelabel wie Louis Vuitton oder die Uhrenmarke TAG Heuer.
Mit über 30 Milliarden Euro Umsatz und 120.000 Mitarbeitern trägt ein Weltkonzern das Branding eines Cognac- und Champagnerherstellers.
Weitere Weltbekannte Marken sind Courvoisier, Martell und Remy Martin. Dem Kenner sind auch Camus, Frapin, Meukow, Hine und Baron Otard ein Begriff.
WELCHEN COGNAC SOLLTEN SIE AUF JEDEN FALL VERSUCHEN?
Wenn Sie einen klassischen Cognac versuchen möchten, sollten Sie entweder den intensiven Courvoisier XO Imperial oder den De Luze XO versuchen.
Für den blumigen und milden Genuss empfehlen wir den Meukow XO mit dem goldenen Panther auf der Flasche.